5. Mai 2022
Am heutigen Internationalen Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung gilt es einerseits Danke zu sagen, dass viele Forderungen der letzten Jahre schon erfüllt wurden: Die Einblendung von Gebärdensprachdolmetscher:innen bei Pressekonferenzen der Regierung oder Persönliche Assistenz bei Veranstaltung von Selbstvertreter:innen. Aber vieles ist immer noch keine Selbstverständlichkeit.
Gleichstellung haben wir dann erreicht, wenn keiner im Vorfeld abfragen muss, ob der Ort, die Sendung oder die Information barrierefrei ist, sondern wenn jede und jeder davon ausgehen kann, dass sie teilhaben können, weil das Umfeld vorbereitet ist.
Wenn wir uns zum Beispiel den Gesundheitsbereich ansehen, dann ist auch da noch Luft nach oben. Gleichstellung würde bedeuten, dass man sich die Ärztin und den Arzt auch selber aussuchen kann, weil man voraussetzen kann, dass man in jede Arztpraxis mit einem Rollstuhl oder einem Assistenzhund kommt oder Aufklärung in Leichter Sprache bekommt.
Die Änderung der Arbeitswelt durch Digitalisierung und Homeoffice in den letzten Monaten wird uns in eine neue Richtung unterstützen, so dass mehr über den Tellerrand geschaut wird und die Leute auch mutiger werden, neues auszuprobieren und flexibler zu sein.
Es wird nicht reichen Ausgleichstaxen zu erhöhen oder Antidiskriminierungsgesetze zu erlassen. In erster Linie gilt es mit Vorurteilen aufzuräumen und Ängste abzubauen und das am Besten gemeinsam in gemeinsamen Aktivitäten und Gesprächen.
Es gibt immer Einzelbeispiele, die es geschafft haben, die vor den Vorhang gebeten werden.
Aber es sollte doch für alle möglich sein, ihren oder seinen Weg zu gehen ohne Hürden.
Das bedeutet für alle, dass es lohnend ist, sich mit dem Thema Inklusion zu beschäftigen und das bestenfalls schon in der Schule in Projektwochen. Inklusion sollte nicht vorgeschrieben, sondern vorgelebt werden. Unsere Erfahrungsexperten helfen Ihnen gerne dabei!