Inklusion ist kein Wohlwollensprojekt. Sie ist ein echter Wettbewerbsvorteil. Zahlreiche Studien belegen, dass Organisationen, die Vielfalt und Inklusion ernst nehmen, erfolgreicher sind – wirtschaftlich, sozial und kulturell. Doch was heißt das konkret? Welche Effekte lassen sich belegen? Und wie sieht eine Arbeitswelt aus, die nicht nur über Inklusion spricht, sondern sie lebt?
In diesem Beitrag werfen wir einen fundierten Blick auf aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema Inklusion am Arbeitsplatz. Dabei geht es nicht um gute Absichten, sondern um harte Fakten.
Vielfalt steigert Innovationskraft
Eine der wohl am häufigsten zitierten Studien stammt von der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG). In ihrer Analyse aus dem Jahr 2018 mit dem Titel „How Diverse Leadership Teams Boost Innovation“ (BCG, 2018) wurden 1.700 Unternehmen in acht Ländern untersucht. Das Ergebnis:
Unternehmen mit hoher Diversität im Management erzielen im Durchschnitt 19 % höhere Innovationsumsätze als weniger diverse Unternehmen.
Dabei wurde Diversität nicht nur anhand von Geschlecht, sondern auch nach Alter, Nationalität, Berufshintergrund und Bildung analysiert. Die Studie zeigt: Unterschiedliche Perspektiven führen zu mehr Kreativität und besseren Produkten.
Quelle: Lorenzo, R., Voigt, N., Tsusaka, M., Krentz, M., Abouzahr, K. (2018). How Diverse Leadership Teams Boost Innovation.
Inklusion steigert Mitarbeiterbindung und Zufriedenheit
Eine McKinsey-Studie von 2020 mit dem Titel „Diversity Wins: How Inclusion Matters“ zeigt einen weiteren klaren Zusammenhang:
Unternehmen mit hoher Gender-Diversität in der Führungsebene hatten eine um 25 % höhere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich profitabel zu sein.
Doch nicht nur die Gewinnzahlen steigen: Inklusive Unternehmen verzeichnen geringere Fluktuation, höhere Mitarbeitermotivation und bessere Arbeitgeberbewertungen.
Quelle: McKinsey & Company (2020). Diversity Wins: How Inclusion Matters.
Inklusion lohnt sich wirtschaftlich
Die Deloitte-Studie „Waiter, is that inclusion in my soup?“ (2013) ergab, dass Teams mit hoher Inklusion:
- 80 % bessere Ergebnisse erzielten,
- 2-mal so wahrscheinlich hohe Leistungen erbrachten,
- und eine 6-mal höhere Innovationsfähigkeit zeigten.
Das Fazit der Studie: Inklusive Kulturen sind der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg.
Quelle: Deloitte Australia (2013). Waiter, is that inclusion in my soup? A new recipe to improve business performance. Inclusive Leadership | Deloitte Australia | Diversity, Inclusion and Leadership consulting case study
Inklusion muss aktiv gestaltet werden
All diese Studien haben eines gemeinsam: Sie zeigen, dass Vielfalt nur dann wirkt, wenn sie mit echter Inklusion einhergeht. Es reicht nicht, Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen einzustellen. Es braucht Strukturen, die Teilhabe ermöglichen.
Das heißt konkret:
- Führungskräfte müssen für unbewusste Vorurteile sensibilisiert werden.
- Feedbackkultur muss gestärkt werden.
- Aufstiegschancen dürfen nicht vom kulturellen Hintergrund abhängen.
- Sprache, Prozesse und Kommunikation müssen inklusiv gestaltet sein.
Fazit: Inklusion ist kein Nice-to-have, sondern ein Muss
Wer heute Vielfalt ignoriert, läuft nicht nur Gefahr, wertvolle Potenziale zu verschenken. Er riskiert auch, den Anschluss zu verlieren. Die Datenlage ist eindeutig:
Vielfalt ohne Inklusion ist dekorativ. Inklusion ohne Vielfalt ist leer. Erst zusammen werden sie zur echten Kraft.
Der Arbeitsplatz der Zukunft ist divers, inklusiv und offen für Neues. Und das ist kein Risiko, sondern eine riesige Chance.
Unternehmen, die das erkennen und handeln, sind nicht nur moralisch auf der Höhe der Zeit – sie sichern sich auch einen handfesten Vorsprung.